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Es gibt kaum etwas Schmerzhafteres, als sich nicht nur mit den kΓΆrperlichen Beschwerden einer chronischen Erkrankung zu plagen, sondern auch das UnverstΓ€ndnis von Familie und Freunden zu ertragen.
Wenn du tΓ€glich gegen Schmerzen, Nebenwirkungen und EinschrΓ€nkungen kΓ€mpfst, erwartest du doch eigentlich, dass dein Umfeld dich unterstΓΌtzt.
Doch oft erlebst du genau das Gegenteil: MissverstΓ€ndnisse, unpassende Kommentare oder gar das GefΓΌhl, nicht ernst genommen zu werden.
Du fragst dich: Warum sehen sie nicht, wie schwer das fΓΌr mich ist? Warum verstehen sie nicht, dass ich nicht einfach βstΓ€rker seinβ kann?
Diese Reaktionen kΓΆnnen verletzend sein, und oft fΓΌhlst du dich damit allein gelassen.
Aber es gibt Wege, wie du mit dieser Isolation und dem GefΓΌhl des UnverstΓ€ndnisses umgehen kannst.
Lass uns einen genaueren Blick darauf werfen, warum Menschen so reagieren und wie du trotz allem innerlich stark bleibst.
Warum versteht mich niemand?
Menschen, die selbst keine chronische Erkrankung haben, kΓΆnnen sich nur schwer vorstellen, wie es ist, jeden Tag mit Schmerzen oder anderen Symptomen zu leben.
Oft denken sie, dass du einfach nur βdurchhaltenβ musst oder dass es dir ja βgar nicht so schlecht gehen kannβ, weil du βgut aussiehstβ.
Solche Aussagen zeigen, wie wenig VerstΓ€ndnis viele Menschen fΓΌr unsichtbare Krankheiten haben.
Sie meinen es nicht immer bΓΆse β oft fehlt ihnen einfach das Wissen.
Hinzu kommt, dass viele nicht wissen, wie sie mit dir umgehen sollen. Sie fΓΌhlen sich unsicher, weil sie nicht wissen, was sie sagen oder tun sollen. Das fΓΌhrt dazu, dass sie sich distanzieren oder unpassende RatschlΓ€ge geben, wie βVersuchβs mal mit mehr Sportβ oder βDas wird schon wiederβ.
Solche Kommentare kΓΆnnen dir das GefΓΌhl geben, nicht ernst genommen zu werden β obwohl sie oft aus Unwissenheit und Unsicherheit entstehen.
Wie du mit UnverstΓ€ndnis umgehen kannst
- Offene und klare Kommunikation
Eine der besten Strategien, um MissverstΓ€ndnisse zu vermeiden, ist eine klare und offene Kommunikation.
Menschen kΓΆnnen nicht in deinen Kopf schauen und wissen oft nicht, was du brauchst oder was du durchmachst.
ErklΓ€re ihnen deine Situation, so einfach und direkt wie mΓΆglich. Du kannst beispielsweise sagen:
βIch weiΓ, es sieht vielleicht so aus, als ginge es mir gut, aber meine Schmerzen sind heute wirklich schlimm.
Es wΓΌrde mir helfen, wenn du mich einfach nur unterstΓΌtzen kΓΆnntest, anstatt mir RatschlΓ€ge zu geben.β
Durch solche klaren Ansagen hilfst du deinem Umfeld, dich besser zu verstehen und deine BedΓΌrfnisse zu respektieren. - Grenzen setzen
Nicht jeder wird deine Situation verstehen β und das ist in Ordnung.
Du musst nicht jeden ΓΌberzeugen oder alle dazu bringen, deine Herausforderungen nachzuvollziehen.
Viel wichtiger ist es, dass du deine eigenen Grenzen kennst und schΓΌtzt.
Es ist okay, βNeinβ zu sagen, wenn du dich nicht in der Lage fΓΌhlst, etwas zu tun, auch wenn andere das vielleicht nicht verstehen.
Denke immer daran: Dein Wohlbefinden steht an erster Stelle, und du hast das Recht, dich selbst zu schΓΌtzen. - SelbstfΓΌrsorge als PrioritΓ€t
Wenn du merkst, dass dein Umfeld dir nicht die UnterstΓΌtzung geben kann, die du brauchst, ist es umso wichtiger, dass du auf dich selbst achtest.
SelbstfΓΌrsorge bedeutet, dir selbst das zu geben, was du von anderen nicht bekommst.
Plane bewusst Zeit ein, um dich zu entspannen, deine Energie aufzuladen und dir Gutes zu tun.
Das kΓΆnnen kleine Rituale wie ein entspannendes Bad, ein gutes Buch oder eine sanfte Yoga-Einheit sein.
Je besser du auf dich selbst achtest, desto weniger abhΓ€ngig wirst du von der BestΓ€tigung anderer.
Meine eigene Geschichte:
Mein Leben mit Morbus Bechterew
Diese Situation kenne ich nur zu gut aus eigener Erfahrung.
Seit mehr als 2 Jahrzehnten habe ich mit den Herausforderungen von Morbus Bechterew zu kΓ€mpfen β einer chronischen EntzΓΌndung der WirbelsΓ€ule, die nicht nur starke Schmerzen, sondern auch erhebliche EinschrΓ€nkungen im Alltag mit sich bringt.
Doch was mich fast genauso belastete wie die kΓΆrperlichen Beschwerden, war das UnverstΓ€ndnis meines Umfelds.
Jedes Mal, wenn ich ΓΌber meine Schmerzen sprach, hΓΆrte ich Dinge wie βDas wird schon wiederβ oder βVielleicht machst du einfach nicht genug Sportβ oder auch βJetzt stell dich nicht so an, du siehst doch gut ausβ.
Diese Kommentare trafen mich hart, denn sie zeigten, dass mein Umfeld nicht wirklich begriff, wie schwer die Situation fΓΌr mich war.
Anstatt mich verstanden zu fΓΌhlen, zog ich mich immer mehr zurΓΌck. Ich sprach weniger ΓΌber meine Krankheit und versuchte, alles alleine zu bewΓ€ltigen.
Doch dieser Weg fΓΌhrte mich nur noch tiefer in die Isolation. Es war ein schmerzhafter Prozess, aber irgendwann wurde mir klar, dass ich UnterstΓΌtzung brauchte β und zwar nicht von Menschen, die mich nicht verstanden, sondern von Experten, die wussten, was ich durchmachte.
Ich wandte mich an Berater und Therapeuten, auΓerhalb des gesetzlichen Gesundheitssystems aufzusuchen, die mir halfen, mit meinen Schmerzen und den emotionalen Belastungen umzugehen.
Sie gaben mir Werkzeuge an die Hand, um meine Grenzen besser zu setzen, und halfen mir, wieder mehr auf meine eigenen BedΓΌrfnisse zu achten.
Mit der Zeit lernte ich, klarer zu kommunizieren, was ich brauchte, und mich nicht mehr von den Reaktionen meines Umfelds herunterziehen zu lassen.
Heute weiΓ ich, dass ich nicht jedem erklΓ€ren muss, was ich durchmache β es reicht, wenn ich Menschen an meiner Seite habe, die mich wirklich unterstΓΌtzen.
Diese Erkenntnis hat mir geholfen, wieder mehr Kontrolle ΓΌber mein Leben zu gewinnen und trotz meiner Krankheit eine neue innere StΓ€rke zu entwickeln.
Meine Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, ein Netzwerk von Menschen zu haben, die dich verstehen und unterstΓΌtzen. Das kΓΆnnen nicht nur Familie und Freunde sein, sondern auch Menschen, die Γ€hnliche Erfahrungen gemacht haben. Selbsthilfegruppen, Online-Foren oder professionelle Berater und Therapeuten kΓΆnnen wertvolle Quellen der UnterstΓΌtzung sein.
Ein solches Netzwerk gibt dir die MΓΆglichkeit, dich auszutauschen, verstanden zu fΓΌhlen und wertvolle Tipps zu erhalten.
Oft hilft es schon, zu wissen, dass man nicht allein ist β dass es Menschen gibt, die genau nachvollziehen kΓΆnnen, was du durchmachst.
Dieser RΓΌckhalt kann dir dabei helfen, auch die schwierigen Momente zu ΓΌberstehen.
Wie hΓ€ufig ist das Problem des UnverstΓ€ndnisses?
Wusstest du, dass laut einer Umfrage der Deutschen Rheuma-Liga ΓΌber 60 % der Menschen mit chronischen Schmerzen berichten, dass sie sich von ihrem Umfeld nicht ausreichend verstanden fΓΌhlen?
Viele Betroffene sprechen davon, dass sie sich aufgrund der Reaktionen ihrer AngehΓΆrigen und Freunde isoliert fΓΌhlen und sich dadurch ihre Symptome oft noch verschlimmern.
Psychischer Stress, der durch soziale Isolation und das GefΓΌhl des UnverstΓ€ndnisses entsteht, kann nachweislich die kΓΆrperlichen Beschwerden bei chronischen Erkrankungen verstΓ€rken.
Die Forschung zeigt auch, dass Betroffene, die ΓΌber ein starkes soziales Netzwerk verfΓΌgen und sich unterstΓΌtzt fΓΌhlen, tendenziell besser mit ihrer Krankheit umgehen kΓΆnnen.
Diese Menschen berichten von einer besseren LebensqualitΓ€t und weniger psychischen Belastungen. Es lohnt sich also, in Beziehungen und Netzwerke zu investieren, die dir guttun.
Auch wenn es manchmal schwer ist, das UnverstΓ€ndnis von Familie und Freunden zu ertragen, kannst du lernen, damit umzugehen. Indem du offen kommunizierst, klare Grenzen setzt und dir ein unterstΓΌtzendes Netzwerk aufbaust, kannst du selbst in den schwierigsten Momenten deine innere StΓ€rke bewahren.
Du bist nicht allein β und es gibt Menschen, die dich verstehen und dich auf deinem Weg unterstΓΌtzen.
Wenn du das GefΓΌhl hast, dass dir die UnterstΓΌtzung fehlt oder du dich isoliert fΓΌhlst, zΓΆgere nicht, dir Hilfe zu holen.
Ob durch eine Selbsthilfegruppe, ein Coaching oder andere UnterstΓΌtzungssysteme β du verdienst es, gehΓΆrt und verstanden zu werden.
Deine Reise beginnt hier
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Ich begleite dich von Herzen gerne.
Dein Trauercoach mit Herz.
Iris Sailer
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