Was ist Stress

Von Iris B. Sailer  - Juli 11, 2019

11.7.2019

Wie schnell und wie oft sagen wir im Alltag: „Ich bin im Stress, ich bin völlig gestresst“?

Aber was bedeutet denn eigentlich STRESS?

Die Definition in Wikipedia lautet:
Stress (engl. für ‚Druck, Anspannung‘; lat. stringere‚ anspannen) bezeichnet zum einen durch spezifische äußere Reize (Stressoren) hervorgerufene psychische und physische Reaktionen bei Lebewesen, die zur Bewältigung besonderer Anforderungen befähigen, und zum anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung.

Also ist Stress etwas ganz Individuelles.
Jeder Mensch kommt durch ganz unterschiedlich Faktoren in Stress.

Für die einen sind es die schreienden Kinder, für den nächsten ist es das ständige Klingeln des Telefons, für den Dritten die Mücke, die immer um den Kopf kreist.

Wenn wir in Stress geraten, fängt unser Herz an zu rasen, unser Atem beschleunigt sich und unsere Muskeln spannen sich an bzw. verspannen.
Unser Körper ist in absoluter Alarmbereitschaft, ein ganz alter biologischer Mechanismus, der uns alle nötigen Ressourcen zur Verfügung stellt, um schwierige Situationen meistern zu können.

Stress entsteht immer dann, wenn wir glauben, einer Situation nicht gewachsen zu sein, wenn wir uns, auch wenn es nur wenige Augenblicke sind, überlastet fühlen.

Wenn wir in eine Gefahrensituation kommen, reagiert unser Kopf in Sekundenschnelle.
Aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen schätzen wir die Situation ein und entscheiden, ob wir in ähnlichen Situationen schon zurechtgekommen sind oder nicht.
Sind wir damit schon zurechtgekommen, wird die aktuelle Lage als weniger belastend empfunden.

In Stress geraten wir dann, wenn wir glauben, dass wir der Situation nicht gewachsen sind oder diese auch wirklich nicht bewältigen können.
Oft reicht es aus, wenn wir schon das Gefühl haben „Das schaff ich nicht“.

Wenn wir von Stress sprechen, denken wir meist an Überforderung mit negativen Folgen.
Stress kann jedoch auch durch ständige Unterforderung auftreten.

Zwischen Unterforderung und Überforderung liegt der Bereich, in dem wir uns wohlfühlen, in dem wir mit Herausforderungen gut zurechtkommen. Das ist der Bereich, in dem wir zu maximaler Leistungsfähigkeit fähig sind und uns wohl, aktiv und ausgeglichen fühlen.

Stress darf also nicht nur als negativ aufgefasst werden.
Richtig dosiert kann Stress zu Höchstleistungen anspornen und uns zu Leistungen bringen, die wie nie geahnt hätten, wie z.B. bei einem Marathonlauf.

Als positiven Stress kann man auch das Lampenfieber zählen, es fokussiert einen und bringt den Menschen zu Höchstleistungen.
Wie immer muss alles in Maßen sein, denn sonst macht es krank.

Was Stress auslöst nennt man Stressoren. Auch hier ist es ganz individuell, was einen Menschen stresst.
Der eine gerät, wenn er vor vielen Menschen sprechen soll, so richtig in Fahrt, der andere zittert und hat Schweißausbrüche.
Der eine hört im Stau ein Hörbuch und bildet sich so weiter, bleibt also entspannt, der andere lässt in seinem Zorn immer neue Worte entstehen.
Wieder andere geraten in Panik, weil sie einen Abgabetermin nicht rechtzeitig schaffen oder zu spät zu einem Termin kommen.
Es gibt die unterschiedlichsten Situationen, die Stress auslösen können.

Es gibt Stressoren, die für fast alle Menschen gleich stark belastend sind. Diese können der Tod eines nahestehenden Menschen sein, ein Unfall, Konflikte im Familienbereich, Arbeitslosigkeit, Angst, weil man gemobbt wird, eine schwere Krankheit usw. Oft sind es aber nur Kleinigkeiten und kleine Ärgernisse, die uns im Alltag in Stress versetzen.

Ob wir eine Situation als stressig empfinden oder nicht, hängt von unseren Strategien ab, mit denen wir mit der Situation umgehen können. Das kann für jeden sehr unterschiedlich sein.
Wie wir jedoch körperlich darauf reagieren, ist immer das gleiche: Wenn wir uns in Gefahr befinden, wird in unserem Körper alle Kraft gebündelt, sie versorgt uns mit der Energie, die wir brauchen, um zu kämpfen oder zu fliehen (fight or flight).

Diese Energiefreigabe ist in uns seit frühester Menschheitsgeschichte verankert. Denn nur so konnten unsere Vorfahren überleben.

Heute läuft die Stressreaktion immer noch nach demselben Schema ab, nur dass wir nicht mehr vor wilden Tieren weglaufen oder anderen Gefahren entkommen müssen.

Im Alltag können wir in den meisten Fällen weder fliehen noch kämpfen und deshalb baut sich die aufgebaute Energie nicht mehr ab.

Das Problem ist, dass sich diese aufgebaute Energie gegen unseren eigenen Körper richten kann.
Kurze Stress Situationen bekommt der Körper gut in den Griff.

Stehen wir jedoch unter Dauerstress, kann es zu gesundheitlichen Schäden kommen wie z.B.

• Verdauungsproblemen
• Hoher Blutdruck
• Spannungskopfschmerzen
• Höheres Risiko für einen Herzinfarkt
• Anfälliger für Infektionen
• Migräne
• Depression
• Zyklus- und sexuelle Störungen
• Herz- Kreislaufstörungen

Für eine Vielzahl von Krankheiten kann Dauerstress ein Auslöser sein. Hierzu gibt es jahrzehntelange wissenschaftliche Belege.

Für jeden von uns ist es daher wichtig, genau zu erforschen, was stresst uns, von wem lassen wir uns stressen und welche Strategien können uns helfen, besser mit unserem Alltag umzugehen.
Hier stehe ich als Stressmanagementtrainerin gerne an Ihrer Seite.

Auch in Events gehe ich gemeinsam mit Ihnen auf diese Themen ein und Sie lernen Ihre ganz eigenen Stressoren kennen und wie Sie anders als bisher damit umgehen können.

Ich freue mich, gemeinsam mit Ihnen entspannter in die Zukunft zu starten.