18, August 2021
Je mehr ich mich mit dem Thema MindFlow beschäftige, desto klarer und geordneter wird mein Leben.
Und das nicht nur im Innen, sondern auch im Außen.
Früher dachte ich: "Erst wenn, dann…"
Mittlerweile weiß ich, dass das keine gesunde Einstellung ist.
Denn "wenn dann" kommt letztendlich nie, weil es immer ein neues "wenn dann" gibt.
Immer wieder habe ich mir die Frage gestellt, warum ich nicht mit mir und dem, was ich erreicht habe, zufrieden sein kann. Warum sehen die Menschen um mich herum immer mein Leben als großes Wow an und sagen mir, was ich schon alles geleistet habe?
Und ich selbst denke immer, das war halt so, musste man halt durch.
Mittlerweile ist mir klar, dass mein Leben ein einziges großes WOW ist.
Manchmal fällt es mir immer noch nicht leicht, das anzuerkennen, es wird jedoch immer besser.
Lange Zeit war ich in dem Modus, es allen und jedem Recht zu machen.
Oftmals aus Angst, nicht mehr geliebt zu werden, oftmals aus Gewohnheit oder weil man es einfach von mir erwartet hat.
Als ich mich vor einiger Zeit mit der Frage beschäftigte: „Wer bin ich?“, dachte ich, was für eine banale Frage.
Nicht wirklich.
Dies Frage hat mich lange beschäftigt und tut es noch.
Wer bin ich?
Spontan fällt mir dazu ein: Mutter, Ehefrau, Tochter, Schwester, Großmutter, Nichte, Rednerin, Coach, Trainerin, Bestatterin, Trösterin, Putzfrau, Wäschefrau, Krankenpflegerin, Lehrerin, …
Aber eigentlich sind das Rollen, die ich ausfülle, weil ich sie mir ausgesucht habe, weil ich hineingewachsen bin, weil ich sie freiwillig oder unfreiwillig angenommen habe.
Schon der nächste Stolperstein – unfreiwillig -, dachte ich.
Genau betrachtet, hatte ich immer eine Wahl. Auch wenn ich dachte, dass ich sie nicht hätte. Ich war nur nicht bereit, mit den Konsequenzen zu leben, oder sie mir gar auszudenken.
Letztendlich habe ich in vielen Situationen reagiert, ohne viel nachzudenken, weil (ich dachte) es wird von mir erwartet wird.
Von meiner Umwelt war es das ein oder andere Mal auch Berechnung, denn wenn ich in dem Glauben gehalten wurde, dass man es von mir erwartet, musste man nicht mit mir diskutieren, sondern wusste genau, dass ich niemanden im Stich lassen würde.
Ein perfides Spiel, das viele Jahre funktioniert hat und auch heute zum Teil noch funktioniert.
Ich bin zwar auf einem guten Weg, doch ich denke, ich werde immer ein Lernender sein. Und das ist beruhigend zu wissen, dass ich nicht vollkommen sein muss, dass ich Ecken und Kanten haben darf, dass ich bereit sein darf, mir meine Fehler einzugestehen und Neues zu entdecken.
Also wer bin ich?
Ich bin ich. Mit meinen Rundungen, meinen roten Haaren, meinen Sommersprossen, meinem Hauptschulabschluss, meinen vielen Weiterbildungen – die mich bis hier her geführt haben, all die Erfahrungen – erfreulichen und bitteren, eine Frau, die sich gerade erst kennenlernt.
Ich bin ich, ich lerne im Flow des Lebens zu fließen und schaffe es in immer mehr Situationen den Widerstand aufzugeben und somit erst gar keine Blockaden entstehen zu lassen.
Erst gestern habe ich wieder einen Brief bekommen, der mir vor einigen Monaten noch den Boden unter den Füßen weggezogen und mich in tiefe Verzweiflung hätte stürzen lassen, dass ich es wieder nicht schaffe.
Jetzt jedoch konnte ich ihn als das annehmen, was er ist. Etwas, das ich noch machen muss und das ich im Vertrauen auch schaffen werde.
Vielleicht müssen Träume noch etwas warten, aber hej, auch das wird funktionieren.
Ich habe deshalb keine schlaflosen Nächte mehr und auch am Tag kreisen meine Gedanken nicht nur um dieses Thema.
Ich bin mir so sicher, dass ich auch dieses Mal eine Lösung finden werde und nehme das Thema einfach mit ins G4.
Denn wenn ich nicht auf eine Lösung fixiert bin, sondern im Flow bin, zeigen sich mir Möglichkeiten, von denen ich bisher noch nicht einmal geträumt habe.
Es bleibt spannend.
Ich bin ich. Lernend, neugierig, vergebend, klar, offen für Neues.
In diesem Sinne einen guten Flow bis zum nächsten Mal.
Deine Iris B.